Wohnraum für Alle – Antrag auf Förderung für Coaching bei Wohnungsvermittlung
Im Landkreis Landsberg leben zurzeit rund 2600 Personen mit Fluchthintergrund. Von ihnen sind etwa 1000 anerkannt, das heißt ihr Status als Flüchtende ist juristisch bestätigt. Diese sind aktuell in den dezentralen Wohneinrichtungen des Landkreises untergebracht. Allerdings müssten sie nun aus den vorübergehenden Unterkünften ausziehen und sich eine eigene Wohnung suchen. Doch der Markt hierfür ist schwierig wie in vielen anderen Regionen Bayerns.
Die Initiative Wohnraum für alle (WoFa) setzt an dieser Stelle an. Personen mit Migrations- oder Fluchthintergrund werden von ihr beraten, in Form von professioneller Mieterqualifizierung und begleitender Unterstützung wie etwa beim Jobcenter oder Bewerbungstraining. Überdies hat die WoFA gute Verbindungen zu Wohnbaugesellschaften und auch in den Mietmarkt.
Voraussetzung für eine solche Beratung sind, neben einem guten allgemeinen Eindruck, Aktivitäten und Kompetenzen, aus denen man schließen kann, dass ein Mietverhältnis dauerhaft stattfindet. Kriterien wie Eigeninitiative, Bereitschaft zum Spracherwerb oder Bewerbungstraining sind dabei wichtig. Falls ein Mietverhältnis zustande kommt, soll die Unterstützung nicht vollständig eingestellt, sonder auf ein notwendiges Maß gesenkt werden. Die Erfahrung habe gezeigt, dass je eigenverantwortlicher eine Klinet*in handelt, desto positiver sind in der Regel die Ergebnisse.
Das Projekt erhält außerdem Förderung vom Bayerischen Innenministerium, der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche und dem Diakonischen Werk Bayern. In diesem Rahmen sind auch eine Teilzeit- und eine Vollzeitstelle eingeplant. Der Landkreis Landsberg soll nun über die nächsten drei Jahre bis 2026 insgesamt 50.000 Euro beisteuern. Der Kreisausschuss befürwortet das Vorhaben mit einer Gegenstimme.