Das Seniorenheim Greifenberg sowie das in Vilgertshofen gehören zu den landkreiseigenen Einrichtungen. Als Teil der Daseinsvorsorge erfüllen sie eine wichtige Aufgabe, zumal die demographische Entwicklung den Bedarf an Betreuungs- und Pflegeplätzen weiter steigen lässt und man kann davon ausgehen, dass noch weitere ähnliche Einrichtungen in Zukunft nötig sein werden.
In der aktuellen Sitzung werden nun die Jahresabschlüsse beider Einrichtungen für 2023 vorgelegt. So entsteht in Greifenberg ein Defizit von rund 514.000 Euro. Hauptgrund hierfür sei, dass die Betten-Belegung geringer war als kalkuliert. In Folge dessen wären auch die Erträge kleiner. Dies wiederum habe mit Personalengpässen zu tun.
Das Hauptproblem sei, generell Personal im Pflegebereich zu finden. Nicht nur für Neueinstellungen, sondern auch um Engpässe im Krankheitsfall zu überbrücken. In der Konsequenz müsse daher die Zahl der belegten Betten reduziert werden, damit der Personalschlüssel eingehalten werden kann.
Langfristig werde es daher notwendig sein, Personal verstärkt selbst zu generieren und stärker im Bereich Ausbildung tätig zu werden. Nicht nur junge Menschen sollen daher angesprochen werden, sondern auch Quereinsteiger*innen. Aktuell werden im Herbst drei Azubis in Greifenberg beginnen.
In Vilgertshofen zeichne sich ein ähnliches Bild, auch dort sei ein Defizit von rund 560.000 Euro zu vermelden. Die Personalsituation gestaltete sich im letzten Jahr ganz ähnlich – es gab auch hier Engpässe. Allerdings sei das Heim ab 2024 personell und von der Bettenbelegung voll besetzt.
Natürlich schlagen auch andere Faktoren in beiden Einrichtungen zu Buche, wie etwa gestiegene Allgemeinkosten, z.B. bei Lebensmitteln und Energie. Auch einige Leistungen, die in der Corona-Zeit erstattet wurden, müssten nun selbst finanziert werden. In Konsequenz werde wohl der Eigenanteil der Bewohner*innen an den Kosten steigen.
Insgesamt jedoch sei das zentrale Thema in der Pflege die Fragen rund ums Personal. Nur mit einer vollständigen Belegschaft lasse sich eine Vollbelegung erreichen. Doch auch hier in Vilgertshofen gebe es eine gute Nachricht, im Herbst werden sechs Azubis ihre Ausbildung beginnen.
Kommentar von Kilian Fitzpatrick (Kreisrat): Die Seniorenheime sind wichtig für unsere Gesellschaft und der Bedarf auf diesem Gebiet wird mit Sicherheit noch weiter steigen. Gerade weil es eine freiwillige Leistung unseres Landkreises ist, diese zu betreiben, muss man sich immer wieder vor Augen führen, dass genau Einrichtungen wie diese das Leben in unserem Landkreis lebenswert machen. Die Defizite stellen zwar einen finanziellen Verlust dar, aber einen Gewinn für alle Bürger*innen.