In der aktuellen Sitzung tagt der Kreisausschuss zusammen mit dem Finanzausschuss, um die Eckdaten des neuen Haushaltsplan 2025 des Landkreises Landsberg am Lech zu beraten. Dieser weise ein defizitäres Jahresergebnis von 20,26 Millionen Euro aus, das nur durch die Verwendung von Rücklagen aus Vorjahresüberschüssen ausgeglichen werden kann. Für die Jahre 2026 bis 2028 sind weiterhin negative Jahresergebnisse zwischen 19 Mio. und 22 Mio. Euro zu erwarten.
Die vorläufige Umlagekraft für das Jahr 2025 beträgt etwa 205 Millionen Euro, was einem Plus von rund 3,9 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Trotz eines Anstiegs der Gewerbesteuereinnahmen (+9 Mio. Euro) gibt es Rückgänge bei der Einkommensteuer und Umsatzsteuerbeteiligung von insgesamt etwa 0,4 Mio. Euro. Der Hebesatz für die Kreisumlage soll auf 54,55% angehoben werden, was zu zusätzlichen Einnahmen von rund 7 Mio. Euro führe. Für einen ausgeglichenen Haushaltsentwurf fehlten jedoch 9,9 %-Punkte.
Im Bereich der Sozialhilfe und Jugendhilfe gebe es ebenfalls erwartbare erhöhte Ausgaben. So etwa im Bereich der Sozialhilfe bei 5,7 Mio. Euro und der Jugendhilfe bei insgesamt ca. 22 Mio. Euro.
Der Finanzhaushalt aus laufender Verwaltungstätigkeit schließe mit einem negativen Saldo von 17 Miol. Euro Dies bedeute, dass laufende Kosten nicht durch laufende Einnahmen gedeckt werden könnten. Dieser Trend werde sich in den kommenden Jahren fortsetzen, mit einem voraussichtlichen Minus von ca. 9 bis 10 Mio. Euro.
Im Finanzhaushalt aus Investitions- und Finanzierungstätigkeit sei ein Finanzmittelfehlbetrag von 18,7 Mio. Euro geplant, was auf eine entsprechend hohe Kreditaufnahme im kommenden Jahr hindeute. In den folgenden Jahren bis 2028 seien weitere Kredite in Höhe von insgesamt 172 Mio. Euro vorgesehen, um Investitionen zu finanzieren.
Für 2025 sind mehrere große Projekte geplant. So z.B. der Baubeginn des Verwaltungsgebäudes am Penzinger Feld mit einem Investitionsvolumen von 1,7 Mio. Euro. Der Ausbau des Ammersee-Gymnasiums, einschließlich der Erweiterung der Sporthalle, wird mit 13,6 Millionen Euro beziffert. Zudem ist eine Generalsanierung der Beruflichen Schulen mit einem Budget von 2,2 Millionen Euro geplant. Schließlich wird für das Klinikum Landsberg eine Investition von 1,6 Millionen Euro für Modernisierungsmaßnahmen vorgesehen. Kommentar v. Kilian Fitzpatrick (Kreisrat): In dieser Sitzung des Finanz- und Kreisausschusses wurde wieder einmal deutlich, dass der Landkreis in den kommenden Jahren mit erheblichen finanziellen Engpässen zu rechnen hat. Auch wenn diese Problematik in einigen anderen Landkreisen in Bayern ähnlich sei, ist es an dieser Stelle vollkommen unverständlich, wie man ein so großes Projekt wie den Neubau des Landratsamtes auf Teufel komm raus verwirklichen möchte. Hier ist es doch den Bürger*innen des Landkreises geschuldet, dass man vernünftig mit den zur Verfügung stehenden Mitteln umgeht. Schließlich gibt es genügend andere wichtige Projekte, die Vorrang haben.