Vorstellung der drei Gewinner*innen-Entwürfe für den Bau des neuen Landratsamtes auf dem Penzinger Feld.

Vorstellung der drei Gewinner*innen-Entwürfe für den Bau des neuen Landratsamtes auf dem Penzinger Feld. Unter den zahlreichen Bewerbungen wurden ein erster und zwei zweite Plätze bestimmt.

Das Landratsamt Landsberg schrieb Anfang dieses Jahres einen Realisierungswettbewerb für den Bau des neuen Verwaltungsgebäudes am Penzinger Feld aus. Acht Teilnehmer*innen waren gesetzt, neun weitere Bewerbungen kamen aus Einsendungen hinzu. Eine Fachjury ermittelte drei Gewinner*innen: Den ersten Platz erhielt Hascher Jehle Design aus Berlin für die Gebäudeplanung und Gänßle + Mehr Landschaftsarchitektur für die Geländegestaltung.

Besonders hervorzuheben ist bei diesem Entwurf die rund-ovale Form des vierstöckigen Baus mit einem Innenhof. Auf diese Weise wird der besonderen Lärm-Situation im Osten Landsbergs, in unmittelbarer Nähe der A96, Rechnung getragen, aber auch eine positive Arbeitsatmosphäre geschaffen – mit Erholungsmöglichkeiten für Mitarbeiter*innen oder Besucher*innen, z.B. zur Mittagspause oder für Wartezeiten. Die Konzeption dieses Entwurfs ist kompakt und flächensparend. Das Gebäude soll in Hybridbauweise oder Holzbau als Niedrigenergiehaus realisiert werden. Eine optionale Erweiterung ist für die Zukunft mit eingeplant, falls der Bedarf dafür entstehen sollte. Für die Parkmöglichkeiten sind eine Tiefgarage sowie Außenplätze vorgesehen.

Auch die zwei weiteren Gewinner*innen legen ein ähnliches Konzept vor; die Ausgestaltung der Gebäude ist in viereckiger Form. So sieht der Entwurf von Beer Bembé Architekten und Stadtplaner aus Greifenberg einen quadratischen Bau mit vier Innenhöfen vor. Die hammeskreause architekten Partnergesellschaft aus Stuttgart bietet eine Realisierung auf einer leichten Anhöhe. Auch hier sind Erweiterungsmöglichkeiten für die Zukunft optional möglich.

Im nächsten Schritt wird die Verwaltung mit den Gewinner*innen im Oktober in Verhandlung treten. Das Ergebnis wird dem Kreisausschuss im November vorgelegt.

Die anschließende Diskussion legt u.a. den Fokus auf die konkrete Ausgestaltung der Details. Laut Verwaltung sei dies aber erst nach der Auftragsvergabe möglich. Die Rahmenbedingungen, die die Grundlage der Ausschreibung stellen, seien allerdings nicht mehr veränderbar.

Kommentar: Neubau Landratsamt – wenn schon, dann ökologisch sinnvoll

In den nächsten Jahren soll der Neubau des Landratsamtes realisiert werden. Die Grüne Partei im Landkreis und die Grüne Fraktion sehen den Neubau des Landratsamtes im Landsberger Osten weiterhin kritisch. Wir haben in den letzten Jahren für eine Erweiterung des Landratsamtes am bisherigen Standort gekämpft und wollten dadurch auch die langfristige Stärkung der Innenstadt unterstützen. Fachbereiche mit hohem Verkehrsaufkommen, wie die Zulassungsstelle, wollten wir dagegen dezentral mit guter Straßenverkehrsanbindung ansiedeln. Dafür fanden wir jedoch keine Mehrheiten.

Aber Kommunalpolitik ist kein Wunschkonzert, die Mehrheit hat anders entschieden, die Weichen für den Neubau sind gestellt. Die Fraktion der Grünen im Kreistag akzeptiert den bestehenden, demokratisch gefällten Mehrheitsbeschluss zum Neubau des Landratsamtes. Im Kreisausschuss und im Kreistag werden aktuell die Ergebnisse des Architekt*innenwettbewerbs und das weitere Vorgehen besprochen. Jetzt gilt es für eine möglichst nachhaltige, ökologisch sinnvolle und ressourcenschonende Umsetzung einzutreten.

Unser Ziel ist die Erreichung des höchstmöglichen Niedrigenergiestandards sowie die konsequente Nutzung alternativer Energieträger. Die Minimierung der Flächenversiegelung ist uns ebenso wichtig wie die Nutzung von ökologischen Baustoffen und die Berücksichtigung der „grauen Energie“.

Der LRA-Neubau in Landsberg ist bisher mit vielen Einzelbüros, Besprechungsräumen und sehr großem Sitzungssaal geplant und summiert sich auf einen Raumbedarf von 13.000 -16.000 m², je nach Wettbewerbsentwurf. Ein weiterer Erweiterungsbau ist bereits heute angedacht. Neben einer Tiefgarage für 1000 PKW sollen zusätzlich oberirdisch 500 Parkplätze entstehen.

Die einseitige Fokussierung auf den Verkehrsträger PKW muss beendet werden, vielmehr sollten wir mutig ein zukunftsfähiges Mobilitätskonzept für diesen Standort entwickeln. Eine adäquate ÖPNV-Anbindung mit guter Taktung, ein „ÖPNV-Jobticket“ für Arbeitnehmer und die konsequente Förderung des Fahrrads als Verkehrsmittel zur Arbeit sollte selbstverständlich sein.

Die Kosten des Neubaus werden nach jetzigem Stand weit über 50 Mio. Euro betragen. Auch dieses „Prestigeprojekt“ wird über die Kreisumlage finanziert und engt damit den finanziellen Spielraum der Gemeinden noch weiter ein. Die Kreisumlage ist bereits heute eine der höchsten aller Landkreise in Bayern. Wenn wir schon so viel Geld für einen Verwaltungsbau investieren, dann bitte ökologisch sinnvoll und mit modernen, zukunftsorientierten Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Externer Link:

https://www.landkreis-landsberg.de/aktuelles/pressemitteilungen/detail/eintrag/teilneubau-landratsamt-landsberg-am-lech/

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