Grüner Antrag fordert ökologische Bauweise für das neue Landratsamt

Grüner Antrag fordert ökologische Bauweise für das neue Landratsamt und nachhaltige Gestaltung des Außenbereichs.

Mit einem Antrag in der Kreisausschusssitzung stellt die Grüne Fraktion die Berücksichtigung ökologischer Bauweise bei der Planung des neuen Landratsamts in den Mittelpunkt:

Sie fordert u.a. den Neubau als Energiesparhaus mit Photvoltaik-Flächen und in der Konstruktion mit möglichst hohem Holzanteil zu errichten – wenn möglich mit Material aus der Region. Auf Dämmstoffe auf Erdölbasis soll ganz verzichtet werden. Im Außenbereich wird angestrebt, die Zahl der überirdischen Parkplätze signifikant zu verringern, was Hand in Hand mit einem Mobilitätskonzept greift, um das neue Landratsamt optimal an den ÖPNV anzubinden. Die Parkplätze sollten mit sickerfähigem Belag ausgestattet sein, um das Oberflächenwasser besser abzuleiten. Auch die Begrünung und Beleuchtung der Außenbereiche müssten insektenfreundlich und nachhaltig gestaltet werden.

Die Verwaltung räumt ein, dass sich viele der Forderungen mit den Zielvorgaben decken, wie etwa die Energiesparbauweise und Anbringung der Photovoltaik-Flächen. Diese könnten nicht nur auf dem Dach, sondern auch an der Fassade angebracht werden. Auch die nachhaltige und insektenfreundliche Außengestaltung werde bei der Planung berücksichtigt.

In der folgenden Diskussion hob Alexander Herrmann von der Grünen Fraktion hervor, die Vorgaben möglichst früh zu berücksichtigen, angesichts der zunehmenden Knappheit der Baustoffe. Auch die Verwendung von Holz aus dem Landkreis wäre nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern ein gutes Zeichen. Renate Standfest von den Grünen betonte, es wäre wichtig die Weichen für die Rahmenbedingungen frühzeitig zu stellen, da es zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr möglich wäre, gerade auch das Mobilitätskonzept betreffend.

Da der Antrag in großen Teilen deckungsgleich mit den eigenen Vorgaben ist, schlägt die Verwaltung daher vor, von einer Abstimmung abzusehen. Auch die Stadt Landsberg räumt ein, dass eine Reduzierung der überirdischen Parkplätze möglich wäre, falls das Mobilitätskonzept belastbaren und realistischen Bedingungen entspräche.

Im zweiten Teil des Antrags bitten die Grünen um Auskunft welche Entwicklung die Verwaltung bei der Zahl ihrer Beschäftigten sieht und wie die aktuelle Home-Office-Situation ist.

Die Verwaltung rechnet mit einer Zunahme von 3% bei ihren Beschäftigten im Landratsamt. Diese Entwicklung sei bei der Planung der Räumlichkeiten für das neue Landratsamt miteingeflossen. Im vergangenen Jahr befanden sich etwa 100 Angestellte – rund ein Viertel der Belegschaft – in einer Home-Office-Situation.

Des Weiteren stellte die Grüne Fraktion die Frage, ob die Erfahrungen, die das Landratsamt in der Corona-Pandemie mit Home Office gemacht hat, auch in die Planung miteingeflossen wären. Mittlerweile haben viele Firmen positive Rückmeldung mit Teilzeit-Home-Office-Angeboten und auch mit offenen Konzepten für den Arbeitsplatz, sodass nicht für jede* Angestellte ein eigenes Büro nötig wäre. Hinzukommt die staatliche Digitalisierungsvorgabe, mit der die Anzahl an Kundschaft und Beschäftigten zwangsläufig rückläufig wäre. Auch diese Entwicklung wird laut Auskunft der Verwaltung in der Raumgestaltung und Konzeption des neuen Landratsamts mit eingebunden.

Kommentar: Bei der Einbringung des Antrages wurde deutlich, dass die Forderungen der Grünen Fraktion offenbar nicht weit von den Vorstellungen der Verwaltung liegen. In den eigenen Zielvorgaben ist z.B. die Energieeffizienz klar definiert. Allerdings kann man nur hoffen, dass die angekündigte Berücksichtigung in der Planung sich in konkrete Maßnahmen niederschlagen. Gerade ein realistisches Mobilitätskonzept verlangt einen funktionierenden und attraktiven ÖPNV – und an dieser Stelle hat der Landkreis noch großen Nachholbedarf.

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